Praktische Übungen des täglichen Lebens

Hände waschen mit Kleinkindern

Klar – Hände waschen gehört dazu, ist ja logisch oder? Für uns Erwachsene ist es jedenfalls ein fixer Bestandteil unseres Alltags, uns und auch unseren Kindern regelmäßig die Hände zu waschen. Doch, habt ihr euch schon einmal in die Lage eures Kindes versetzt? Es ist nämlich gar nicht so einfach, diese Tätigkeit alleine auszuführen, und auch zu verstehen, WARUM wir uns die Hände waschen müssen:

  • Diese Tätigkeit braucht jede Menge Zeit. Man sollte dem Kind die Zeit auch geben, die es braucht. Am Besten ist, man plant gerade am Anfang viel Zeit und Geduld für diese Tätigkeit ein.
  • Hände waschen soll Spaß machen!
  • Es braucht Zeit, die einzelnen Schritte der Übungzu verinnerlichen, denn wenn man mal darüber nachdenkt, sind dies wirklich viele Arbeitsschritte, die das Kind sich zu merken hat
  • Eine gewisse Routine lässt das Kind auch verstehen, WARUM wir uns die Hände waschen. Wenn es zB täglich vor und nach dem Essen selbstständig die Hände waschen darf, wird es sicher bald verstehen dass die Hände gewaschen werden, damit sie zum Essen/Spielen sauber sein müssen.

Wie präsentiere ich meinem Kind diese Übung?

  • Das Kind lernt und verinnerlich am Besten, indem es eine Tätigkeit beobachtet und anschließend selbst ausführen und nachahmen kann. Ganz im Sinne von „hilf mir es selbst zu tun“
  • So wie ich die Tätigkeit von meinem Kind erwarte, so zeige ich sie ihm auch vor. Still und ganz langsam, Schritt für Schritt
  • Bestenfalls haben die Utensilien für das „Hände waschen“ einen fixen Platz. Bei uns stehen sie in L.’s Regal bereit, wo alle aktuellen Utensilien für die praktischen Übungen aufbewahrt werden.

Welche Materialien nutze ich für dieses Angebot?

Wie bei allen „praktischen Übungen des täglichen Lebens“ spielt auch beim Händewaschen die Ästhetik des Materials eine große Rolle. Es macht einiges mit dem Kind, wenn es mit „echten“ Materialien Arbeiten darf, auch mit Materialien die kaputt gehen können – denn so lernt das Kind den richtigen Umgang damit. Was denkt ihr, würde das Kind mit einer Plastikschale und einem alten Plastikkrug gleichermaßen arbeiten, wie mit einer schönen Schale aus Emmaile und dem dazu passenden Krug?

Wir nutzen für diese Übung eine Waschschüssel und Krüge aus Emmaile, eine handgemachte Seife, eine Seifenschale aus Holz und ein kleines Baumwollhandtuch. Ich habe die einzelnen Dinge für euch ganz unten verlinkt, falls ihr sie nachshoppen wollt!

Hände waschen oder Plantschen?

Viele von euch haben gestern geschrieben, sie könnten sich das nicht vorstellen, dass ihr Kind sich hier ausschließlich die Hände wäscht. Das ist natürlich immer Ansichtssache. Ich finde es sehr wichtig bei dieser Übung klar zwischen Spiel und Arbeit zu unterscheiden. Von Anfang an, haben wir hier NUR die Hände gewaschen. Mittlerweile ist das für ihn klar 🙂

Wenn ihr zum Beispiel im Tun bemerkt, dass euer Kind gerne plantschen würde – richtet ihm doch einfach eine Möglichkeit zum Plantschen und experimentieren mit Wasser (Spieltisch, Wasserschütten, Wanne..) „Komm, wir waschen uns die Hände und danach spielen wir drüben mit Wasser, in Ordnung?“

Wir haben übrigens aktuell keinen Waschtisch, da einige gefragt haben. Wir nutzen aktuell nur diese Utensilien zum Händewaschen. Bei einem Waschtisch ist das alles natürlich wieder was anderes, da ja mehrere Tätigkeiten ausgeübt werden (Zähne putzen, Haare bürsten, Waschen, eincremen,…)

Werden denn die Hände da überhaupt sauber?

Ja – das war tatsächlich de meist gestellteste Frage von euch! Wie ihr nun sicher schon herausgelesen habt, ist es eine „praktische Übung des täglichen Lebens“. Das Kind übt sich in einer Tätigkeit, die es im Alltag braucht. Da ist es selbstverständlich, dass dies lange braucht, bis es perfekt klappt. Kann man auch gut mit dem Zähne putzen oder dem Toilettgang vergleichen – Genauso wie man beim Zähne putzen nachputzen muss, muss man auch beim Händewaschen gegebenenfalls nochmal nachhelfen, als Erwachsener 😉

Bei der Übung geht es demnach NICHT um perfekt gewaschene Hände – nein. Bei der Übung geht es um das Tun, um die Freude am Tun, um die einzelnen Schritte, die zum Ganzen führen 🙂

Ich hoffe ich hab all eure Fragen beantwortet! Falls nicht, fragt gerne auf Instagram oder schreibt eure Fragen in die Kommentare unter den letzten Beitrag (klick hier)

Hier wie versprochen die Links:
Emmaile-Waschschale , Nienhuis Montessori
Emmaile Kännchen, Nienhuis Montessori
größeres Kännchen, IKEA

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